Warum Schlaf für unsere Kinder so wichtig ist - Teil 3

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Ausgeschlafen, flink und fit oder müde, träge und kränklich: Schlaf hat Einfluss auf die körperliche Entwicklung und Gesundheit.

Hier nun der dritte Teil der mindyourneeds Blogserie zur Rolle von Schlaf in der kindlichen Entwicklung. In den beiden ersten Artikeln haben wir von der enormen Bedeutung erholsamen Schlafs für die Entwicklung des Gehirns berichtet. Und auch davon, wie wichtig Schlaf in der Kindheit ist, um zu lernen mit seinen eigenen Emotionen umgehen zu können und positive Beziehungen zu anderen aufzubauen und zu erhalten. Doch da hört es nicht auf. Im Schlaf passieren weitere wunderbare Dinge, die Kindern guttun. Dieser Beitrag richtet den Blick darauf, was Schlaf sonst noch in unserem Körper macht und welche Auswirkungen er auf die körperliche Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit hat.

Natürliche Abwehrmechanismen

Beginnen wir mit dem Immunsystem. Die Zellen und Biochemikalien, aus denen unser Immunsystem gemacht ist, funktionieren besonders gut, wenn wir schlafen. Sie zirkulieren durch unseren Blutkreislauf und verändern sich im schlafenden im Vergleich zum wachen Zustand. Während wir schlafen, sind diese Zellen und Moleküle besonders gut darin, Viren, Bakterien und andere Mikroorganismen auszumachen und so Infektionen und Krankheiten einen Riegel vorzuschieben. Das ist auch der Grund, weshalb man für Krankheiten viel anfälliger ist, wenn man nicht ausreichend erholsam schläft und warum Schlaf bei Krankheit tatsächlich eine gute Medizin ist. Ergo, Kinder (und Erwachsene auch!), die gut schlafen, verfügen über ein besseres Abwehrsystem und sind weniger anfällig für Infekte und Erkrankungen. Kinder mit Schlafproblemen oder nicht ausreichend erholsamen Schlaf hingegen zeigen eine erhöhte Infektanfälligkeit.

Allgemeine Gesundheitsparameter / Allgemeine Parameter für die körperliche Gesundheit

Darüber hinaus hat Schlaf weitere Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit von Kindern: Jugendliche, die eher wenig schlafen, haben einen höheren Blutdruck, höhere Cholesterinwerte und eine höhere Insulinresistenz, was einen Risikofaktor für Diabetes darstellt. Auch erhöhte Werte des Stresshormons Kortisol und entzündliche Systemerkrankungen hängen mit unzureichendem Schlaf zusammen.

Übergewicht und Adipositas

Schlaf scheint auch eine wichtige Rolle für die Entstehung von Übergewicht und Fettleibigkeit zu spielen. Viele Studien (aber nicht alle) deuten darauf hin, dass kurze Schlafzeiten bei Kindern einen Risikofaktor für die Entwicklung von Adipositas und Übergewicht darstellen. Die Anzahl der fettleibigen und übergewichtigen Kinder nimmt massiv zu und es scheint, als stünde die Tendenz, dass Kinder weniger schlafen als früher, damit im Zusammenhang. Adipositas und Übergewicht wiederum stellen ein ernst zu nehmendes Gesundheitsproblem dar. Sie erhöhen das Risiko für die Entstehung von Diabetes, Herzerkrankungen und Schlaganfällen. Insbesondere der nächtliche Schlaf scheint für die Entstehung von Übergewicht entscheidend zu sein. Eine kurze nächtliche Schlafdauer bei Kindern unter 5 Jahren sagt Adipositas zwischen 5 und 9 Jahren vorher. Für die Schlafdauer am Tag zeigt sich hingegen kein Zusammenhang. Längere Mittagsschläfchen kompensieren damit auch hier nicht eine unzureichende Schlafdauer während der Nacht.

Sportliche Leistungsfähigkeit

Und schließlich fördert erholsamer Schlaf die sportliche Leistungsfähigkeit. In einer Studie verlängerten College Basketball-Spieler für 5 bis 7 Wochen ihre nächtliche Schlafdauer so weit wie möglich. In dieser Zeit schliefen sie jede Nacht so viel sie konnten und verbrachten mindestens 10 Stunden im Bett. Ihre durchschnittliche Schlafdauer stieg um etwa 80 Minuten pro Nacht an und die Spieler zeigten Verbesserungen in ihrer Sprintgeschwindigkeit und Treffgenauigkeit. Zudem berichteten sie allgemein über verbesserte Stimmung und weniger Erschöpfung.

Auch andere Studien belegen, dass Sportler, die über einige Wochen hinweg darauf achten, nachts ausreichend zu schlafen, deutliche Verbesserungen in ihrem jeweiligen Sport erzielen: nicht nur werden sie schneller und stärker, im Teamsport unterlaufen ihnen auch weniger Fehler.

Studien bei Kindern sind hier rar. Doch es ist zu vermuten, dass die Effekte ähnlich sind. Sicherlich steht anders als bei Sportlern für Kinder nicht der Leistungsgedanke im Mittelpunkt. Doch es macht Kindern Spaß und erfüllt sie mit Stolz, wenn sie kleine und große sportliche Erfolgserlebnisse verbuchen können, z.B. ohne überfordert zu sein Fahrrad fahren oder schwimmen lernen, oder es beim Fussballtraining schaffen, mit geschlossenen Füßen über die Hütchen zu springen. Solche Erfahrungen stärken das Selbstbewusstsein.

Fazit

Erholsamer Schlaf ist eine wesentliche Komponente, die das Heranreifen von Kindern zu gesunden und körperlich leistungsfähigen Erwachsenen unterstützt. Und beim nächsten Mal werfen wir einen Blick auf die Entwicklung des Temperaments und welche Rolle Schlaf dabei spielt. Bis dahin wünschen wir einen erholsamen Schlaf!